»Moselzauber. Es gibt sicherlich nur sehr wenige Landschaften in Deutschland […] wie das Moseltal. Ein Flusslauf von seltsam gewundener Form — umsäumt von Bergen, auf deren Hängen im Sonnenbrand die Traube reift — an den Ufern eine bunte Kette von Städten. Städtchen und Dörfern — Orte, die zum Teil wahre Perlen mittelalterlicher Romantik sind; andere wieder, deren Namen unter den Weinkennern aller Welt berühmtesten Klang haben; auf schroffen Bergeshöhen Burgen, deren Geschichte dieses wahrhaft einzigartige Land für ewige Zeiten fest und untrennbar mit dem deutschen Vaterlande verknüpft. […] Ein Land der Lebensfreude.«
Vor genau 100 Jahren erschien dieser Text in einem Mosel-Reiseführer.
1922 ist das Jahr; der Erste Weltkrieg ist gerade vorbei. Der Autor, Heinrich Tiaden, schwärmt sehr von unserer Region. Einige der frühen Fotos im Buch zeigen Cochem (das Moselufer und den Burghof); die gezeichneten Vignetten zeigen Gebäude in Trier sowie Piesport und Neumagen. Der schmale Reiseführer von vor 100 Jahren zeichnet insgesamt ein charmantes Bild, das auch damals aktuelle Probleme nach dem Ersten Weltkrieg nicht ausspart.
Die Moselregion erscheint als Ruhe-Ort für gestresste Städter. Zugleich hebt der Autor hervor, wie gut die Lebensqualität für die hiesigen Bewohnerinnen und Bewohner sei. Heinrich Tiadens Texte loben besonders die Menschen an der Mosel, wie hart sie arbeiten würden und wie sehr sie das Leben feiern.
Aus dem Buch »Die deutsche Mosel. Ein Führer durch das Moseltal von der Grenze bis zur Mündung«, hrsg. vom Allgemeinen Mosel-Verein e.V. Trier mit Texten von Heinrich Tiaden. Koblenz 1922, S. 7. Reinlesen in dieses ganz besondere Büchlein können Sie hier: https://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/2486830
Von oben nach unten: Cochem um 1922 // Cochem: der Burghof // Trier // Piesport // Neumagen
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